
Herzlich Willkommen im Blog über die Geschicke und Gedanken von Menschen aus der durch Fusion aufgehobenen ehemaligen katholischen Pfarrgemeinde Sankt Sebastian im Südviertel in Münster! Hier gibt es Infos zu (fast) allem in und aus Sankt Sebastian im Südviertel - was war, was ist und was vielleicht noch kommt...




Die BibelNacht 2009 wurde erstmals in der Josephs-Kirche an der Hammer Straße durchgeführt. Sie war diesmal eingebettet in die Mittsommer-Nacht, die von Anrainern der Hammer Straße gemeinsam geplant und durchgeführt wurde. Dabei konnte die Josephs-Kirche während der gesamten Nacht geöffnet bleiben und neugierigen Menschen ebenso wie schon länger an der BibelNacht Interessierten eine offene Tür bieten.
So wurde die BibelNacht erstmals auch für Besuche von zufälligen Passanten geöffnet - die davon reichlich Gebrauch machten. Dabei haben sicherlich auch die gerade neu ausgestellten Bilder zur Apokalypse-Thematik Besucher angezogen. Manche Passanten blieben nur wenige Minuten, andere fanden für längere Zeit Ruhe und Anregungen durch die Vorträge der BibelNacht.
Im Chorraum der Kirche versammelten sich vor allem diejenigen, die bewusst zur BibelNacht gekommen waren - und auch diejenigen, die die ganze Nacht oder doch weite Teile der Nacht in der Kirche verbrachten. So konnte der "Ortswechsel" der BibelNacht an alte Traditionen anknüpfen und neue Möglichkeiten erschließen.
Die BibelNacht spannte einen inhaltlichen Bogen von einer augenzwinkernden Lektüre der Jakobsgeschichte im Buch Genesis, über das Hohelied in queerer Lesart, die Visionen Jesjas, die jesuanischen Relektüren der Tradition nach dem Zeugnis von Matthäus bis hin zur Offenbarung - einer passenden Ergänzung zur visuellen Interpretation der Kunstwerke in der Kirche.
Danke an Mariele Wischer und Georg M. Kleemann mit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern für die gelungene Durchführung!
(Ein Bericht über die Bibelnacht 2008 findet sich über den Link auf der rechten Seite: "Texte - Berichte - Bilder")

(Bild: BibelNacht 2007, in St. Sebastian)
Bischof Genn hat am Tag der SeelsorgerInnen im Bistum Münster Bemerkenswertes über die Gemeinden und ihre Aufgaben gesagt. Unter anderm ist ihm besonders wichtig, dass die Armen als Teil der Gemeinde gesehen und wahrgenommen werden. Ihre Partizipation als Teil von Kirche kann also nicht zu einem Dasein als Fürsorge-Objekt der Caritas kleingekocht werden.
Die diesjährigen Kar- und Ostertage stehen unter dem Motto "STEHEN".


Es gibt uns noch! Auch wenn wir keinen Namen haben, der noch oder schon passen würde.
"Sankt Sebastian im Exil": ... das hat sicher eine ganze Zeit lang gestimmt. Nach dem Verlust der Kirche und des festen und vertrauten Ortes der Gemeinde - und nicht zuletzt durch die uns noch durch die perfiden Zumutungen im Kontext des letzten Gottesdienstes zugefügten Kränkungen und Verletzungen - haben wir seitens der kirchlichen Verantwortlichen mehr Verstoßung als Annahme erlebt. Die Zeit seit November verbringen wir an nun an unterschiedlichen Orten - im Paulus-Kolleg und in St. Antonius/St. Joseph, wo man uns gastfreundlich empfangen hat und empfängt.

Der Freckenhorster Kreis hat sich mit einer Erklärung zur Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft öffentlich geäußert. Die Erklärung findet sich bei einem Klick auf die Überschrift zu diesem Blogeintrag.
In einem Gespräch mit drei VertreterInnen der ehemaligen Gemeinde St. Sebastian legte Prälat Kleyboldt, Vertreter des Diözesanadministrators, dar, dass das Vorziehen des Termins der Profanierung auf einem Hinweis von Pfarrer Braun beruhte, dass am 26. Oktober 2008 der Abschiedsgottesdienst in St. Sebastian gefeiert werden sollte. Da eine Kirche, die nicht mehr für Gottesdienste genutzt würde, zu profanieren sei, habe er ein neues Dekret zur Profanierung ausgefertigt. Die Entscheidung der SebastianerInnen für einen Abschiedsgottesdienst habe für das Bistum bedeutet, dass kein eigentlicher Profanierungsgottesdienst, der auch kirchenrechtlich nicht vorgeschrieben ist, erwünscht sei, weshalb die Profanierung als Rechtsakt per Dekret unabhängig vom Gottesdienst durchgeführt werden sollte.
In einer "Erklärung zur Rücknahme des Exkommunikationsdekrets gegen die Bischöfe der


Am 26.10.08 wurde die St. Sebastian-Kirche profaniert. Der ursprünglich vorgesehene Termin (29.11.) wurde vom Bistum per Dekret vorverlegt.
Pastoralplanung kann auch gut gestaltet werden. Davon hat Erzbischof Dom Luis Soares Vieira (Manaus, Amazonasgebiet, Brasilien) berichtet. Im Franz Hitze-Haus zeigte er am 2. Dezember 2008 Wege zu "menschennaher Pastoral", zu Dezentralisierung von Pfarreien und zur Schaffung kleinerer Gemeindeeinheiten. Man teile die Macht mit den Laien und setze sie "in allen pastoralen Bereichen verantwortlich" ein, so berichtete "kirchensite.de" leider nur eine kurze Zeit lang und weit unten in der aktuellen Nachrichtenleiste von dieser Adveniat-Aktionsveranstaltung. Der Bericht findet sich aber noch im Archiv und kann bei einem Klick auf die Überschrift dieses Blogeintrags gelesen werden.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. ...Die St. Sebastian Kirche im Südviertel wurde Anfang der Sechziger Jahre gebaut und eingeweiht. Jetzt wurde sie sozusagen entweiht. Hintergrund war die Zwangsfusion mit der Heilig-Geist Kirche.

In der Bistumszeitung "Kirche und Leben" zum 9.11.2008 findet sich ein "Brief" an "Liebe Mitglieder und Freunde der Heilig-Geist-Gemeinde" von Pfr. Braun und Übergangs-PGR-Vorsitzendem Rainer.
Durch ein am 24.10. an Pfarrer Braun gesandtes Dekret von Herrn Prälat Kleyboldt wurde die St. Sebastian-Kirche am Sonntag, 26.10.08 profaniert.
Leserbrief zu dem Artikel in den Westfälischen Nachrichten: „Die Lichter gehen aus“ vom 29.10.2008
Traurige Gesichter, nachdenkliche, stille und resignierte Menschen, viele Mitglieder der Gemeinde St. Sebastian waren am Sonntag, 26. Oktober 2008, ein letztes Mal in der Kirche. Manche von ihnen hatten zuvor die Gelegenheit der Bibelnacht genutzt, um eine letzte Nacht in "ihrer" Kirche, beim Hören der biblischen Texte, beim Wachen und Beten zu verbringen.
(Foto: kulASchricke)Die Tür zur Kirche stand die ganze Nacht offen. So als wollte sie ein letztes Mal Zuflucht für die Menschen signalisieren und einladen, die Sankt Sebastian-Kirche im Rahmen der Bibelnacht ein letztes Mal zu besuchen.
Im Innern empfing die nächtlichen Besucher und Besucherinnen ein in warmes Kerzenlicht getauchter Kirchenraum. Der Altarbereich in der Mitte der Kirche wurde durch einen langen Tisch mit vielen Kerzen und ausliegenden Bibeln bestimmt. Die Bänke der Kirche waren ebenfalls mit Kerzen und Bibeln bestückt, so dass jede und jeder den eigenen Platz für sich einnehmen und ausprobieren konnte.
Die Teilnehmenden und Gäste, die Neugierigen, die mit der Gemeinde solidarischen Besucher und Besucherinnen und derjenigen, die ein letztes Mal den Kirchenraum erleben wollten, kamen vor allem in den ersten Phasen der Bibelnacht - bis weit nach Mitternacht. Zunächst wurde der zweite Brief des Apostels Paulus an die Korinther vorgetragen, dann das Buch Tobit - ergänzt durch Klavierbeiträge - und nach Mitternacht folgten die Psalmen.
Auch in den "schwierigen Phasen", zwischen "2-b Uhr" (wegen der Zeitumstellung gab es eine doppelte Stunde zwischen 2 und 3 Uhr) und 6 Uhr morgens waren noch viele Teilnehmende in der Kirche. Die "zusätzliche" Stunde wurde mit einem Gang durch das Viertel gestaltet - als Wahrnehmung des Exils - und in der Kirche mit einer Lesung aus dem Buch Kohelet nach dem Motto: "Es ist zwei Uhr, dann drei Uhr, dann wieder zwei Uhr - alles Windhauch".
Von 2-b Uhr bis 4 Uhr wurde dann das Exil mit der Erinnerung an die Praxis der Propheten Nehemia und Esra überwunden und eine Politik des Wiederaufbaus und der Restauration vorgestellt - eine Politik, an der man sich auch stoßen konnte, baute sie doch auf Ausschluss und Absonderung.
Wie zur Korrektur einer allzu engen und menschenfeindlichen Religionspolitik fiel in die "härteste" Zeit der Bibelnacht die Lesung des Buches Rut, das behutsam mit Gedichten von Hilde Domin kommentiert wurde. Trotz der ungewöhnlichen Zeit waren selbst jetzt noch mindestens neun Menschen dabei.
Zum Schluss wurde dem Weg des Apostels Paulus, wie ihn die Apostelgeschichte beschreibt, gefolgt. Als Vertriebener, Verworfener und immer wieder zur Flucht Gezwungener konnte er ein Beispiel für die Situation der Menschen in Sankt Sebastian sein, die in wenigen Stunden den letzten Gottesdienst in ihrer Kirche feiern würden.Viele waren gekommen zum letzten Kirchweihfest in St. Sebastian - Gemeindemitglieder, Ehemalige, Freunde und Nachbarn. Es ist gut, Trauer und Abschied gemeinsam zu tragen. Ein herzliches Dankeschön dafür!
Am Sonntag, 19.10.2008, wurde der zweitletzte Sonntagsgottesdienst in St. Sebastian gefeiert. Der Tag stand im Zeichen des Dankes für 46 lebendige Jahre als Gemeinde und für die vielen Menschen, die mit, in und um St. Sebastian gemeinsame Wegstrecken zurückgelegt haben.
Die Kirchenbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt. Etliche Gottesdienstbesucher mussten stehen, alte "Gotteslöber" wurden herbeigeholt, um allen das Mitsingen zu ermöglichen. Die "Flüsterpropaganda" war mehr als erfolgreich. Viele Menschen aus dem Südviertel, ehemalige Mitglieder der Sankt Sebastian-Gemeinde und Freunde der Gemeinde aus den sozialräumlichen Zusammenhängen waren zur Dankmesse gekommen. Der Dank galt dabei besonders den Menschen, die einen Weg mit Sankt Sebastian gegangen sind. Weggefährten in Gesellschaft, Vereinswesen, Schule, Kindergarten, Jugendarbeit, sozialen Einrichtungen, Ökumene... Weggefährten auch im Bick auf die Gastgemeinden in Sankt Sebastian: Vietnamesische Gemeinde, die ghanaische Gebetsgruppe Sowers of Seed e.V., die Queergottesdienst-Gemeinde.
Eva Maria König hat die Gäste am Beginn des Gottesdienstes begrüßt und gute Worte gefunden, um den Dank der Gemeinde auszudrücken und dabei die Spannung nicht zu verschweigen, die mit der Zerstörung der Gemeinde Sankt Sebastian auch gegeben ist. Leider konnte von keinen gesamtgemeindlichen Zukunftsperspektiven berichtet werden. Trotz der Vielzahl an Gestaltungsvorschlägen seitens der Sankt Sebastian-Gemeinde im Zuge der Kooperationsbemühungen im Südviertel ist die Fusion "unvorbereitet"; eigentlich keine Fusion, sondern eine Zerstörung in einem lediglich rechtlich vollzogenen Fusionsprozess, die nur eine Seite der fusionierten Gemeinden getroffen hat.
(Ein Blick auf die insgesamt unbeantwortet gelassenen Vorschläge findet sich im doku-Blogeintrag
http://sankt-sebastian-doku.blogspot.com/2007/09/gemeindeversammlung-zukunftsplanungen.html
vom 16.09.2007.)
Dennoch: es wurde ein schöner Gottesdienst - und für die Zeit weniger Stunden überwogen die Freude und die Dankbarkeit für die Solidarität, die über Jahrzehnte die Gemeinde und das Viertel verbunden hat.
Pater Heiner Katz OP hat in seiner Predigt ein hoffnungsvolles und zugleich herausforderndes Motto gefunden: Im Blick auf die Kirche, die der Form einer Arche nachempfunden ist, erinnerte er an das Auflaufen der Arche Noahs auf festen Grund. Als eine Taube von ihrem Erkundungsflug zurückkehrt und einen grünen Olivenzweig im Schnabel hat, gibt es für die Menschen in der Arche Hoffnung: Es gibt Leben! Als die Taube von ihrem zweiten Flug nicht mehr zurück kehrt, heißt die Hoffnung: das Leben geht außerhalb der Arche weiter.
Also: Macht die Luken auf und verlasst die Arche! Sie hat ihren Dienst getan, ihre Zeit ist vorbei, die Menschen aus der Gemeinde müssen sich jetzt "draußen", in der Welt, bewähren. Hoffnung, die nur an einem Ölzweig hängt und an einer nicht zurück gekehrten Taube...
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein großes gemeinsames Mittagessen, das die Frauengemeinschaft von St. Sebastian organisiert hat. Danke! Das Pfarrheim war übervoll mit Gästen und bot trotz des traurigen Anlasses ein Bild des Zusammenhalts, der für die Gemeinde und das Viertel immer wichtig war, und der nun bis zum Ende durchgehalten wurde. Danke!
(Bilder folgen noch!)
Ein Berichtsversuch der "Münsterschen Zeitung" über diese komplexe Feier, die voller Spannungen (Dank und Trauer, Zerstörung und Aufforderung zum Aufbruch, Freude über den Zuspruch so vieler, Blick auf das Ende und auf eine unvorbereitete sog. Fusion... ) war, findet sich über den link 'hinter' der Überschrift zu diesem Blogeintrag.
Die BibelNacht ist Gelegenheit, den Alltag zu unterbrechen, zu tun, was man sonst nicht tut: mitten in der Nacht biblischen Erzählungen folgen, einzelne Bücher neu hören und im Zusammenhang neu entdecken.
02-04 Uhr
Sommerzeit wird Winterzeit: eine Stunde mehr mit besonderem Programm
Wiederaufbau - Die Bücher Esra und NehemiaMit einem "Klick" auf die Überschrift "Abschiedsplanungen St. Sebastian" geht es direkt zu den gewünschten Informationen!
Nach intensiven Vorüberlegungen steht jetzt das "Programm" der letzten Veranstaltungen in St. Sebastian. Mit diesem Programm soll unterschiedlichen Bedürfnissen und Anliegen entsprochen werden:




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Das Bild (oben) entstand in einem Gottesdienst. Es zeigt das Leben der Gemeinde in der Kirche, die für mehr steht, als für liturgischen Raum.


Das monatliche Info-Magazin "architektur stadt ms" hat in der Septemberausgabe einen lesenswerten Bericht über die St. Sebastian-Kirche platziert.
Als „Mutter der Altenstube“ - so nannte Pfarrer Gotthardt sie - ist sie uns in Erinnerung. Jahrzehntelang hat sie, gemeinsam mit ihrem Mann, die Seniorinnen und Senioren betreut, mit selbst gebackenem Kuchen verwöhnt und mit Rat und Tat begleitet. Sie hat die Senioren- und Caritasarbeit der Gemeinde St. Sebastian entscheidend mitgetragen und durch ihr fürsorgliches, den Menschen immer liebevoll zugewandtes Wesen geprägt. Gesundheitsbedingt verbrachte sie ihre letzten Jahre, insbesondere nach dem Tod ihres Mannes, zurückgezogen, doch ihr freundliches Lächeln hat uns in Gedanken weiter begleitet.
Die letzten Wochen der Gemeinde St. Sebastian geben zu vielen Erinnerungen Anlass, die sich mit der Kirche und der Gemeinde verbinden.
Die ökumenische ghanaische Gruppe Sower of Seed Ministry e.V. - seit vielen Jahren in St. Sebastian beheimatet und vielen durch ihre Mitgestaltung des letzten Osternachtsgottesdienstes in bester Erinnerung - ist am Sonntag, dem 22.06.2008 Mitgestalterin des
„Singst du in mir“ – die Taktwechsel-Tour 2008


Mit Datum vom 25.03.2008, also wenige Tage vor der Sedisvakanz, hat der Generalvikar Norbert Kleyboldt die Profanierung der St. Sebastian-Kirche angeordnet. Die dürren Worte werden im Folgenden zitiert.
Wir haben uns des Leidens und der Auferstehung Jesu in intensiven liturgischen Feiern erinnert, die als zentrale Feste unseres Glaubens ihre ganz eigene Tiefe haben.